Mate-Tee: Das traditionsreiche Aufgussgetränk aus Südamerika
Bitter im Geschmack, reich an Geschichte und tief verwurzelt in südamerikanischen Traditionen – Mate ist ein Getränk, das weit mehr ist als nur ein Aufguss. In seiner ursprünglichen Form begleitet er den Alltag vieler Menschen und prägt das soziale Miteinander in den Regionen, in denen er seit Jahrhunderten getrunken wird. Wer sich auf die faszinierende Reise durch Südamerika einlässt, entdeckt nicht nur ein Nationalgetränk, sondern eine lebendige Kulturform. Eine andere Art Tee zu trinken, die Gemeinschaft schafft und tief in der Identität des Kontinents verwurzelt ist.
Was ist Mate-Tee?
Mate-Tee ist ein traditionelles Getränk aus Südamerika. Es wird aus den Blättern des Mate-Strauchs (Ilex paraguariensis), einem Mitglied der Stechpalmenfamilie, gewonnen und zubereitet. Streng genommen ist Mate-Tee kein echter Tee – zumindest nicht im klassischen Sinne. Heute ist Mate in vielen südamerikanischen Ländern ein Nationalgetränk. In Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay wird Mate häufig als koffeinhaltige Alternative zu Kaffee bevorzugt, statt auf die klassische Tasse Kaffee zurückzugreifen. Mate-Tee ist dort auch als „Yerba Mate“ bekannt. Die zerkleinerten Blätter der Mate-Pflanze werden als „yerba“ oder „hierba“ bezeichnet und bedeuten auf Spanisch so viel wie „Kraut“. Auch in Europa hat das Teegetränk Einzug gehalten und wird oft als Grundlage für koffeinhaltige Erfrischungsgetränke genutzt.
Woraus besteht Mate-Tee?
Mate-Tee wird aus den getrockneten Blättern des Mate-Strauchs gewonnen und enthält eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe, die sowohl seinen charakteristischen Geschmack als auch seine besondere Wirkung prägen.
Zu den wichtigsten Bestandteilen des Mate-Tees zählen:
- Koffein: Der zentrale Wirkstoff, der für die belebende Wirkung des Tees verantwortlich ist.
- Theobromin und Theophyllin: Hierbei handelt es sich um Alkaloide. Stoffe, die ähnliche Substanzen wie Koffein haben.
- Polyphenole und Flavonoide: Diese antioxidativen Verbindungen verleihen dem Tee seine bittere Note.
- Chlorophyll: Das grüne Pigment, das dem Aufguss seine charakteristische zartgrüne Farbe verleiht.
Ist Mate-Tee grüner Tee?
Obwohl Mate-Tee und Grüner Tee aus Pflanzen stammen, die in vergleichbaren Klimazonen wachsen, entstammen sie unterschiedlichen botanischen Ursprüngen bzw. Pflanzenarten. Grüner Tee wird aus den Blättern der Teepflanze (Camellia sinensis) hergestellt, während Mate-Tee aus den Blättern des südamerikanische Mate-Strauchs (Ilex paraguariensis) gewonnen wird. Beide Tees enthalten Koffein, unterscheiden sich jedoch in der Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe sowie in der Art der Zubereitung.
Wie viel Koffein enthält Mate-Tee?
Mate-Tee enthält eine beachtliche Menge an Koffein – der Koffeingehalt liegt bei rund 80 mg pro Tasse. Entscheidend ist jedoch die besondere Zusammensetzung: Das sogenannte Matein, ein sanft wirkendes Xanthin, das zu den Alkaloiden zählt. Dieses gibt das Koffein langsamer und gleichmäßiger an den Körper ab. Begleitet von weiteren Stoffen wie Theobromin und Theophyllin entsteht eine milde, langanhaltende Wirkung. Das Koffein wird vom Körper anders verarbeitet, was viele als angenehmer und verträglicher empfinden. Wie auch beim Koffeingehalt von Grünem Tee, hängt die genaue Menge unter anderem von der Zubereitung und der Ziehzeit ab.
Die Zubereitung von Mate-Tee
Mate-Tee unterscheidet sich nicht nur im Geschmack von anderen Tees. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal findet sich vor allem in der Art, wie er zubereitet und getrunken wird. Die traditionelle Zubereitung mag auf den ersten Blick sehr komplex wirken, doch ist sie mit dem korrekten Zubehör ganz einfach umzusetzen.
In der klassischen und traditionell südamerikanischen Zubereitung brauchst Du vor allem zwei Dinge: die Kalebasse und die Bombilla. Eine Kalebasse, auch häufig als Guampa oder einfach Mate bezeichnet, ist ein kürbisförmiges Trinkgefäß, welches meistens aus getrocknetem Kürbis oder Holz hergestellt ist. Die Bombilla ist ein metallisches Trinkrohr, im Grunde ein Trinkhalm, mit integriertem Sieb. Wird die Bombilla in die Kalebasse gesteckt, befindet sich am unteren Ende ein kleiner Sieb-Löffel. Dieser verhindert, dass Mate-Blätter mit getrunken werden. Gleichzeitig kann mit der Bombilla das Getränk umgerührt werden – so lässt sich Mate stilvoll trinken und das ganz ohne Teesieb oder Filter.
Die Mate Zubereitung von Mate ist vielfältig – je nach Region, Tradition und persönlichen Vorlieben variiert das Ritual rund um den Aufguss.
Mate-Tee ohne Zubehör zubereiten
Doch auch ohne spezielles Zubehör kannst Du Mate ganz einfach zubereiten und unkompliziert genießen – etwa in Deiner Lieblingstasse oder einer Teekanne. Verwende hierfür einen leicht gehäuften Teelöffel pro Tasse (200 ml) oder fünf bis sechs Teelöffel pro Liter. Übergieße die getrockneten Blätter mit frisch aufgekochtem Wasser und lasse den Aufguss drei bis fünf Minuten ziehen – je nachdem wie intensiv Du den Geschmack bevorzugst.
Kleiner Tipp: Der erste Aufguss schmeckt oft recht herb. Gieße diesen einfach aus und genieße den zweiten Aufguss in vollen Zügen. Die Mate-Blätter lassen sich insgesamt bis zu dreimal aufgießen.
In der südamerikanischen Zubereitung beginnt man traditionell oft mit einem sogenannten kalten Aufguss: Dabei wird der Mate zunächst mit kaltem Wasser übergossen, lässt ihn daraufhin etwa fünf Minuten ziehen und schüttet diesen ersten Aufguss anschließend weg. Der zweite Aufguss wird dann mit heißem Wasser vorgenommen. Die Ziehzeit liegt ebenfalls bei drei bis fünf Minuten. Auch hier sind wieder mehrere Aufgüsse möglich.
Mate: Herkunft und Geschichte
Ursprünglich stammt der Name „Mate“ von dem Quechua-Wort „mati“ ab, was übersetzt so viel wie „Trinkgefäß“ heißt. Der charakteristische bittere Geschmack des Mate-Tees stammt dabei aus den Blättern der Stechpalme, aus denen er gewonnen wird. Die Geschichte des Mate-Getränks reicht weit bis ins Jahr 1534 zurück. Der spanische Entdecker Pedro de Mendoza berichtete zu dieser Zeit, nach seiner Rückkehr aus Südamerika, von einem Getränk, dass er bei den Guarani-Indianern kennengelernt hatte – dem Mate-Tee. Schon vor der Kolonialisierung wurde Mate bereits bei den Ureinwohnern Südamerikas aufgrund seiner anregenden Wirkung sehr geschätzt.
Mate-Tee ist heute in Argentinien, Paraguay, Uruguay und Südbrasilien ein fester kultureller Bestandteil. Er wird nicht nur als Getränk anerkannt, sondern als soziales Ritual gepflegt. Das Teilen einer Kalebasse Mate symbolisiert dabei Gemeinschaft und Gastfreundschaft.
Mate-Tee nimmt in der südamerikanischen Verwendung eine besondere gesellschaftliche Rolle ein. Durch die jahrhundertelange Tradition ist der Teegenuss besonders in den Ländern, in denen Mate hergestellt wird, im Alltag angekommen. Mate kann somit immer und überall getrunken werden und hinterlässt stets ein Gefühl von Geselligkeit. In Hotels stehen den Gästen Thermoskannen mit heißem Wasser zur Verfügung und Einheimische bereiten sich zu Hause alles Nötige vor, um sich den Mate-Tee unterwegs zu jeder Zeit frisch aufzugießen.
Die Herstellung von Mate-Tee
Mate gehört zu den Teesorten, deren Fermentierung während des Herstellungsprozesses gestoppt wird. Dies geschieht, indem die vollständigen Äste des Mate-Strauchs erst abgetrennt und dann die Mate-Kräuter („la yerba“) in Drahttrommeln über dem Feuer gedreht werden. Der Prozess unterscheidet sich somit zur Auslese von anderen Teesorten, bei denen lediglich die Blätter gesammelt und weiterverarbeitet werden. Die Enzyme, die sich in den Blättern befinden, werden zerstört, sodass die Fermentierung aufgehalten wird. Es gibt verschiedene Mate-Sorten, die entweder als grüner Mate („Taragin“) oder gerösteter Mate („Chá Mate“) bezeichnet werden. Bei der grünen Variante werden die Blätter bei 50 bis 60 °C über einen Monat lang fermentiert und dann für circa eine Minute auf über 400 °C erhitzt.
Es gibt zudem einen Unterschied, aus welchem Land der Mate stammt, denn beim argentinischen Mate werden die Blätter zerkleinert, während die Blätter für den brasilianischen Mate fein gemahlen werden. Die Mate-Kräuter haben gemeinsam, dass sie bitter schmecken: je besser die Blätter, desto bitterer sind sie. Mittlerweile gibt es viele weitere Sorten, die beispielsweise besonders mild sind oder mit anderen Kräutern, wie Minze, verfeinert werden.
Mate-Tee: Das gehört zu einer traditionellen Zeremonie
Mate-Tee wird anders als klassischer Tee aufgegossen. Ähnlich wie die japanische Teezeremonie wird auch bei der Zubereitung dieses Tees eine Reihe an bestimmten Regeln befolgt.
Zur rituellen Zubereitung von Mate-Tee gehört der Cebador. Dieser ist der Zeremonienmeister, die einzige Person, die für den Mate-Tee zuständig ist. Das Wasser dafür wird bei der traditionellen Zubereitung, beispielsweise in Argentinien, auf circa 80 °C über dem Feuer erhitzt. Währenddessen füllt der Cebador die Kalebasse mit Zweidrittel der Mate-Kräuter, deckt das Gefäß ab und schüttelt es. Dadurch verteilen sich die Teeblätter im Gefäß. Im Anschluss wird das Wasser langsam eingefüllt, bis die Mate-Kräuter bedeckt sind und leicht im Wasser treiben. Der Trinkhalm, der am unteren Ende feine Löcher aufweist, wird dann zum Trinken in das Gefäß gesteckt. Die Löcher filtern die losen Mate-Kräuter heraus.
Der Cebador beginnt als erstes mit der Trinkzeremonie und reicht die Kalebasse herum, sodass jeder einen Schluck trinken kann. Das Teewasser wird dabei immer wieder aufgefüllt, bis der Geschmack der Kräuter ausgewaschen ist („lavador“). Erst dann wird die Runde vom Cebador beendet. Dafür kratzt er die Kräuter aus dem Gefäß und wäscht dieses anschließend aus. Mit Zugabe von Zucker kann der Mate-Tee zudem versüßt werden. Probiere diesen traditionellen Tee bei Deiner Reise nach Südamerika aus und lasse Dich von dem genussvollen Geschmack verzaubern.
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